Die Zeit der „Hidden Champions“ ist vorbei

Die Zeit der „Hidden Champions“ ist vorbei

Über viele Jahre war es ein geflügeltes Wort, oder besser eine Wortkombination. Ein sog. Hidden Champion zu sein, wurde wie ein Qualitätsprädikat vergeben, meist von den eigenen Mitarbeitern oder gar der Geschäftsführung. Manchmal auch als Erklärung dafür, dass man deshalb nicht kommunizieren müsse – oder wolle. Man sei eben einfach ein „Hidden Champion“.

Nun, diese Zeit dürfte nun endgültig vorbei sein. Der Vertrieb hat es heute schwer mit einer „business as usual Arbeitsweise“ – Messen fallen weg, es gibt daher keine automatische Kontaktaufnahme, die Kontakte bei den Kunden ändern sich regelmäßig, stabile Geschäftsbeziehungen werden weniger, Besuchstermine Fehlanzeige, die Kunden organisieren sich um usw.
Die bisherigen Beziehungen müssen möglichst stabil gehalten werden und es ist eine permanente Neuakquise erforderlich, denn die Märkte drehen sie sich nicht nur schneller, sie sind vielerorts in Auflösung und Neufindung.

Das Marketing nimmt in solch volatilen Zeiten eine Schlüsselrolle ein. Allerdings nur, wenn es sich nicht in einer Silo-Rolle wiederfindet, sondern mit dem Vertrieb gemeinsam strategische Weichenstellungen des Unternehmens zielgerichtet umsetzt. Denn der Vertrieb ist jetzt auf das Marketing angewiesen.

Dafür braucht es eine enge Verzahnung zwischen den Abteilungen. Im Gegensatz zu manchen Beraterkollegen finde ich nicht, dass Marketing und Vertrieb zu einer Abteilung werden sollten, zu unterschiedlich sind die Aufgaben und zu unterschiedlich sind die Kenntnisse der Mitarbeiter. Fakt ist aber, dass es ohne Aufmerksamkeit in der heutigen Zeit nicht mehr geht. Dem Marketing / der Unternehmenskommunikation fällt die Rolle der zentralen Steuerungs- und Planungsfunktion zu und dies beinhaltet auch Aktionen, die Vertriebsmitarbeiter strategisch unterstützen.
Und damit sind wir beim Ausgangspunkt: Hidden ist vorbei. Champion muss man sich neu verdienen.