KI-basierte Tools wie ChatGPT können dabei helfen, Inhalte schneller und in größeren Mengen zu erstellen. Die Modelle hierfür werden immer besser und bei oberflächlichen Inhalten wird es immer schwerer, KI-generierten Content von menschlichem zu unterscheiden. Doch werden menschliche Inhalte in den Google-Suchergebnissen besser bewertet als KI-generierte.
Woran liegt das?
Google verwendet viele verschiedene, sich ständig weiter entwickelnde, Systeme zur Sortierung der Suchergebnisse. Darunter ist auch der bekannte PageRank-Algorithmus, mit dem Google gegründet wurde. Er kommt heute angepasst und stark weiterentwickelt immer noch zum Einsatz.
Google gibt jedoch keinen genauen Einblick in alle für das Ranking verwendeten Algorithmen.
Die Suchmaschine wird laufend aktualisiert, denn wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass Google mal mit KI-generierten Inhalten umgehen müsste?
Im Folgenden erklären wir einige Hintergründe für Googles Umgang mit KI-generierten Inhalten.
Qualität als oberste Priorität
Im Leitfaden zur Google-Suche werden die folgenden Kriterien vorgegeben:
E‑E‑A‑T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness).
Das bedeutet, Inhalte, die fundiert, relevant und authentisch wirken, werden höher gewichtet. Bei KI-generierten Texten finden sich häufig Standardfloskeln und mechanische Ausdrucksweisen, (gute) menschengemachte Texte weisen Tiefe und Sorgfalt auf.
Auch wenn Google vor einiger Zeit seine Richtlinien aktualisiert hat und nicht mehr nur ausdrücklich menschengemachte Inhalte bevorzugt, steht Qualität immer noch an erster Stelle.
Bei Nischenprodukten, wie sie in B2B häufig zu finden sind, kommt diese Qualitätseinstufung besonders zum Tragen.
Künstliche Intelligenz schreibt ab
Jeder Mensch hat seine eigene Persönlichkeit und genauso hat jeder Mensch seinen eigenen Schreibstil – das macht menschliche Texte besonders und unterscheidet sie voneinander. Wenn zwei Personen das gleiche Thema mit der gleichen Zielsetzung schreiben, entstehen zwei Texte mit unterschiedlichem Wortlaut.
Google macht sich diese Unterschiede zunutze. Mit einem sog. „Deduplizierungssystem“ wird versucht, relevante Informationen bereitzustellen. Ähnelt der Inhalt einer Website einer anderen zu sehr, wird sie in den Suchergebnissen weiter unten platziert, um eine Dopplung an Informationen zu vermeiden. Da KI-generierte Texte sich durch Standardfloskeln und eine begrenzte Verfügbarkeit an Trainingsdaten oft ähneln, werden sie schlechter sortiert.
So schrieb John Mueller, Leiter des Google Search Relations Team auf reddit, dass Inhalte, die von KI generiert wurden, im Endeffekt abgeschriebene Inhalte anderer Websites sind.
SEO-Spam: Wie KI für Manipulation genutzt wird
„Bei SEO-Spam [Search Engine Optimisation] wird versucht, über Einträge in eigenen oder fremden Webseiten die Bewertungs-Algorithmen von Suchmaschinen positiv zu beeinflussen.“ (Wikipedia).
Diese Art von Spam wird auf verschiedene Weisen ausgeführt.
Eine davon ist es, sehr viele Websites mithilfe von KI zu erstellen, die alle auf eine bestimmte Website verlinken. Da Google Verlinkungen als eines von vielen Kriterien beim Ranking verwendet, ist das Ziel, diese Website im Ranking höher erscheinen zu lassen.
Weil Websites, die nur für diesen Zweck erstellt wurden, Nutzern nicht helfen und obendrein manchmal noch Viren verteilen, werden sie schlecht ein- oder ganz aus-sortiert.
Ergebnisse ohne Mehrwert
Jedoch stellen viele Google-Nutzer heutzutage fest, dass immer mehr KI-generierte Inhalte ohne wirklichen Mehrwert oben in den Suchergebnissen landen: Texte, KI-generiert von Vergleichsportalen, die Kommissionen erhalten, wenn Nutzer über ihren Link einkaufen
(Mehr zu solchen Affiliate-Links weiter unten).
Zu diesem Schluss kommt auch eine Studie der Universität Leipzig zusammen mit der Bauhaus-Universität Weimar: Auf der Suche nach Produktbewertungen wird die Qualität der Suchergebnisse über die letzten Jahre immer schlechter.
Nicht nur bei Google, auch bei Bing oder DuckDuckGo.
Die oben angesprochenen Affiliate-Links werden hier zum Problem.
Affiliate-Links
Affiliate-Links sind spezielle URLs, die es Website-Betreibern ermöglichen, durch Vermittlung von Verkäufen oder Leads eine Provision zu erhalten. Affiliate-Farmen (auch: Link-Farmen) sind meist Websites oder Netzwerke, die ausschließlich darauf ausgelegt sind, über solche Links Einnahmen zu generieren – oft durch massenhafte, automatisierte Inhalte und SEO-Spam (s.o.).
Die Studie attestiert Google im Besonderen eine Verbesserung der Ergebnisse während des Studienzeitraums, die durch regelmäßige Anpassungen des Ranking-Algorithmus erfolgt. Diese Verbesserung ist insgesamt zu beobachten, aber die Anpassungen helfen meist nur kurzzeitig und müssen häufig durchgeführt werden.
Netzpolitik.org schreibt passend: Es existiert ein Katz- und Maus-Spiel zwischen den Suchmaschinenbetreibern und den Betreibern der Affiliate-Farmen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KI beim Erstellen von Inhalten wahrscheinlich bald nicht mehr wegzudenken ist – zu schnelllebig ist das Internet geworden. Google hat dies akzeptiert und legt Wert auf qualitative Inhalte, egal ob von Mensch oder Mensch und Maschine erstellt. Wird KI jedoch für SEO-Spam, Affiliate-Farming oder das bloße Kopieren und Anders-Aussehen-Lassen von Inhalten anderer Websites verwendet, landet die Website in Googles Ranking weit unten oder wird gar geblockt.
Daher ist das Wort der Stunde: Qualität.