Die CSR-Berichtspflicht betrifft viele Unternehmen noch nicht direkt, doch sie wird ausgeweitet. Warum sich Warten nicht lohnt.
Listicle – was soll das sein?
Nun mal etwas „Neusprech“. Wissen Sie was ein „Listicle“ ist?
Die CSR-Berichtspflicht betrifft viele Unternehmen noch nicht direkt, doch sie wird ausgeweitet. Warum sich Warten nicht lohnt.
Die aktuelle CSR-Berichtspflicht (Corporate Social Responsibility) betrifft im Mittelstand viele Unternehmen noch nicht direkt. Gewisse Beschäftigten- und Umsatzzahlen definieren, wer betroffen ist und schließen bisher vor allem mittelständisch geprägte Firmen von der Berichtspflicht aus. Die Betonung liegt auf „noch“, denn die Auflagen zu verantwortungsvollem, nachhaltigen Handeln und dessen Nachweis werden EU-Seitig sukzessive auf Unternehmen ab zehn Mitarbeitern ausgeweitet.
Berichtspflicht durch die Hintertür
Die Vogel-Strauß-Taktik „solange ich nicht verpflichtet bin, ignoriere ich das Thema Nachhaltigkeit“ ist vor diesem Hintergrund strategisch falsch. Zum einen klopft die CSR-Richtlinie häufig bereits jetzt an die Hintertür, wenn kleinere Betriebe als Lieferanten von Großunternehmen Teil der Liefer- und damit Berichtskette sind. So geraten auch Mittelständler in den Fokus der Betrachtung, obwohl sie von ihrer Unternehmensgröße oder Bilanzsumme her gar nicht zur Offenlegung verpflichtet sind. Meist betrifft dies dann die CO2-Berichtsangaben, die aber nur ein kleiner Ausschnitt aus der Nachhaltigkeitsbetrachtung sind. Sie gehören zur Säule Ökologie, die sämtliche ressourcen- und umweltschonenden Aspekte umfasst. Die zweite Säule „Soziales“ beleuchtet positive Bemühungen um Arbeitsbedingungen und Menschenrechte. Bei der dritten Säule „Governance“ geht es um ökonomische Aspekte, wie eine verantwortungsvolle Unternehmensführung.
Oft sind sich Mittelständler gar nicht bewusst, dass manch unternehmerisches Handeln bereits auf Nachhaltigkeitsanforderungen einzahlt. Gerade bei der ökonomischen Verantwortung punkten Familienunternehmen, die langfristig und generationenübergreifend planen. Das schafft Sicherheit für Mitarbeiter und potenzielle Bewerber und ist ein starkes Nachhaltigkeitsargument. So lassen sich meist auch bei den anderen beiden Säulen Themen finden, die bereits umgesetzt, aber noch nicht unter dem Label Nachhaltigkeit systematisch erfasst werden.
Nachhaltigkeitskommunikation als Chance für Sichtbarkeit
Anstatt Nachhaltigkeitskommunikation als unbequem abzutun, sollten auch kleinere und mittlere Unternehmen die Beschäftigung mit Nachhaltigkeitsthemen und die Kommunikation darüber als Chance sehen, um sich bei ihren Stakeholdern positiv zu präsentieren. Wenn frühzeitig mit kleinen Schritten begonnen wird, ist eine spätere Berichtspflicht einfacher zu erfüllen.
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